1. März 2018

Betriebsbesichtigung Traisfurther Hof

Nach der Mitgliederversammlung erfolgte eine Betriebsbesichtigung des Traisfurther Hofs , auf welchem der ehemalige Geschäftsführer des BBA, Dr. Jürgen Reichwein, seit 1989 als einer der ersten in Hessen eine Blonde d’Aquitaine Zucht betreibt.

Die Wahl der Rasse fiel wegen der Fleischqualität und Leichtkalbigkeit auf die Blonden, wird doch die Mutterkuhhaltung im Nebenerwerb geführt, sodass die Kalbungen in der Regel ohne menschliches Eingreifen erfolgen können.

Die 35 großrahmigen Mutterkühe mit Nachzucht werden im 2014 neu erbauten Laufstall auf Stroh mit viel Bewegungsfreiheit in mehreren Abteilen gehalten, Abkalbeboxen und Kälberschlupf sowie ein Abschiebegang, der zweimal pro Woche abgeschoben wird, ergänzen das Stallkonzept des einseitig offenen Stalls, der, über den Winter unter dem Vordach mit Strohballen verschlossen, gleichzeitig als Lager derselben dient, was auch für den Betriebsleiter eine angenehme und zugfreie Arbeitsgrundlage darstellt  .

 

Der Tretmiststall in den Altgebäuden der ehemaligen Staatsdomäne wird noch für die Färsen, die der Betriebsleiter mit geprüft leichtkalbigen Bullen besamt, und für die Ausmast der Bullen genutzt.

Mit dem aktuellen Bullen HoldUp, ein auf der Versuchsstation in Casteljaloux im Süden Frankreichs als zweitbester seines Prüfdurchgangs mit RRJ getesteter Vererber, deckt bereits der 3. Bundessieger die mit einer langen Mittelhand und viel Brusttiefe ausgestatteten rassetypischen Kühe. HoldUp deckte bereits in einem Betrieb in Schleswig-Holstein, sodass die Nachkommensleistung bereits bekannt ist. Von dem vorherigen Bullen Digne, welcher auf der Nationalschau in Frankreich Klassensieger wurde, sind noch bestens entwickelte männliche und weibliche Nachkommen, die aufgrund ihres ausgewogenen Verhältnisses von Rahmen und Bemuskelung zum Teil in die Herde integriert werden sollen, vorhanden. Digne wurde unter seinem vorherigen Halter  Hans Ackermann zum Bundessieger in Alsfeld 2014 geführt und blieb in Hessen.

Die weiblichen Tiere basieren zum großen Teil auf drei Anfang der Neunziger Jahre im Ursprungsland der Blonden, dem Südwesten Frankreichs im Bearn erworbenen Kühen, die von milchreichen Linien wie Mars und Ubarik abstammen, von der einen die Großmutter, der seit 1963 im Herdbuch geführten ehemaligen Dreinutzungsrasse, noch gemolken wurde.

Die Futtergrundlage des 86 ha großen Betriebs besteht aus Heu und Grassilage, die Mastbullen, Kälber und laktierenden Kühe erhalten auch Maissilage. Die Eiweißkomponente besteht aus selbst angebauten Erbsen und Kleegrassilage, zugekauft wird lediglich Mineralfutter.

Seit einigen Jahren setzt Dr. Reichwein auch Hornlosgenetik, die er 2008 von einem Aufgabebetrieb an der dänischen Grenze in Schleswig-Holstein erwarb, ein, obwohl ihn Rassetyp und Kalbeeigenschaften noch nicht überzeugen. Entwicklung, Bemuskelung und Milchleistung der Hornlosen sind gut, sind sie doch zum größten Teil über die Einkreuzung von roten Angus entstanden.

Über 25 Jahre stellt der Betriebsleiter vor allem im heimischen Alsfeld auf Regional- und Bundesschauen äußerst erfolgreich seine Tiere aus, hat er doch selbst als Geschäftsführer des BBA das Schauwesen des Bundesverbands initiert und organisiert. Die von ihm erstellten Rassebroschüren und Flyer zeugen von seinem langjährigen Engagement und seiner Begeisterung für die Rasse und den Verband.

 

Verbessern möchte Dr. Reichwein zukünftig noch die Fütterung, vor allem die ausgewogene Zusammensetzung der einzelnen Futterkomponenten, worin er neben der Genetik den Schlüssel zum Erfolg sieht. Der Betrieb wird im nächsten Jahr auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt, die bereits angelegten Luzerne- und Rotkleeäcker sind zusammen mit dem Stallbau der erste Schritt in eine zukünftige Weiterentwicklung des Zuchtbetriebs.

 

Als kleines Dankeschön überreichten die Vorsitzenden Günther Steinsträter(links) und Heinz Sos(rechts) ein Präsent an Ingrid und Jürgen Reichwein

Als kleines Dankeschön überreichten die Vorsitzenden Günther Steinsträter(links) und Heinz Sos(rechts) ein Präsent an Ingrid und Jürgen Reichwein

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59269 Beckum

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Mail: bundesverband@blondedaquitaine.de

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