Concours National Frankreich

Mit einer Gruppe von 18 Personen unseres Verbandes besuchten wir die National Schau in Frankreich.

Nach langer Anreise trafen wir am Donnerstagabend bzw. Freitagmorgen in Chateaubriant ein.

Am Freitagmorgen verfolgten wir die Anlieferung der Ausstellungstiere. Zur Schau wurden von 153 Ausstellern aus ganz Frankreich über 500 Tiere gebracht. Es ist ein Erlebnis der Anlieferung beizuwohnen, Anlieferung in doppelstöckig beladen LKWs, kleinen Sprintern bis hin zu Trecker mit Anhänger. Hier gewinnt man einen ersten Eindruck zur Qualität und dem Charakter der Tiere.

Für den Freitagnachmittag hatte der französische Verband zwei Betriebsbesichtigungen für die ausländischen Gäste organiesiert.

Wir besuchten die Betriebe Gaec Lemaitre-Heric und Gaec des Fleuriais-Puceul

Beide Betriebe streben ein niederes Erstkalbealter an.

Im 1. Betrieb, Gaec Lemaitre-Heric, liegt das Erstkalbealter bei nur 24 Monaten. Hierzu werden bei einer mehr als 70%- igen Besamungs-Rate nur leichtkalbige Bullen eingesetzt. Nach der 1. Kalbung erfolgt eine scharfe Selektion der Kalbinnen, nur 30% der jungen Kühe gehen in eine 2. Trächtigkeit. Die aussortierten Kühe gehen in die Mast und werden über eine regionale Supermarktkette zu Kilopreisen von 6,30-6,50 Euro vermarktet. Das durchschnittliche Schlachtgewicht liegt bei 550 kg.

Die weiblichen Absetzer werden im Betrieb zur Reproduktion der Herde aufgezogen. Die männlichen Absetzer werden ja nach Futtervorrat selbst gemästet oder zur Mast verkauft.

Der Betrieb bewirtschaftet 130 HA, davon sind 100 Ha Grünland und hat 80 Kalbungen im Jahr.

Im 2. Betrieb, Gaec des Fleuriais-Puceul, liegt das Erstkalbealter bei 2 ½ Jahren, wenn möglich aber auch schon bei 2 Jahren. Die 120 Kalbungen sind in 2 Perioden geteilt, eine von Ende März bis Ende Mai, die Zweite von Mitte August bis Mitte November. Die Besamungsrate liegt bei 30 Prozent. Die Absetzer männlich werden gemästet oder zur Mast verkauft. Die Absetzer weiblich werden zur Zucht aufgezogen. Selektierte Kühe werden gemästet und zu 90% an eine Supermarktkette, bei einem Schlachtgewicht von 510kg, zu Kilopreisen von 6.30- 6.50 Euro vermarktet. Der Betrieb bestellt gut 300 Ha Ackerfläche und 165 HA Grünland. Außerdem weden mit einem Partnerbetrieb noch 130 Milchkühe gehalten und ein Hühnerstall betrieben.

Den Betriebsleitern überreichten wir als Dank und Erinnerung eine Stallplakette

Der Freitag beendeten wir mit einem gemeinschaftlichen Abendessen und anschließender gemütlicher Runde.

Den Samstag und Sonntag verbrachten wir auf dem Ausstellungsgelände.

Am Samstag wurden 16 Altersklassen in insgesamt 39 Gruppen gerichtet. Die Richtgruppen waren teilweise mit bis zu 15 Tieren besetzt. Im Ring draußen wurde vorgerichtet und anschließend gingen alle Tiere in den Schauring. Hier wurden aus den beste 6-8 Tieren die vorderen Platzierungen vergeben.

Die Championat- Wettbewerbe standen am Sonntagmorgen auf dem Programm.

In der Auktion „Vente Prestige „wurden am Nachmittag 8 Tiere (4 weiblich /4 männlich) angeboten.

Die Preise bei den Bullen bewegte sich von 6000 bis 13800 Euro und bei den Weiblichen von 6000 bis 8000 Euro

Die genetisch hornlose Färse Toscane Pp geht nach Deutschland. Nach langem Bieter- Wettbewerb

sicherten sich Georg und Leonie Kellerwessel den Zuschlag.

Zum Abschluss der Reise besuchten wir am Montag den Betrieb Gaec de Sainte Pauline

Dieser Betrieb bewirtschaftet 100 HA Ackerland und 100 HA Grünland.

Der Betrieb hat bis zu 160 Abkalbungen im Jahr. Ein großer Teil der Trächtigkeiten wird durch Embryonen – Transfer erzeugt. Als Trägertiere werden Blonde d’ Aquitaine Färsen eingesetzt.

Die weibliche Nachzucht wird im Betrieb aufgezogen, die männlichen Absetzer werden zu einem kleinen Teil selbst gemästet.

Seit vielen Jahren werden Tiere sowohl auf der National Schau und bei regionalen Ausstellungen präsentiert. In diesem Jahr wurden 20 Tiere in Chateaubriant ausgestellt.

Die Ehefrau des Betriebsleiters betreibt außerdem noch einen 30- tausender Entenmaststall.

Alle auf den Betrieb anfallenden Arbeiten werden von der Familie erledigt. Nur zu Arbeitsspitzen helfen Aushilfskräfte.

Am späten Nachmittag traten wir nach erlebnisreichen Tagen und schönen Abenden in geselliger Runde die Heimreise an.

Der Besuch des“ Concous National Frankreich“ ist immer wieder ein Erlebnis.

Im nächsten Jahr ist die Schau in St. Gaudens in der Zeit vom 19.-22. September.

G.Steinsträter

Impressionen